Zeichen stehen auf Expansion
DRK-Kreisverband Coesfeld e.V.
Neue und größere Rettungswachen, mehr Kindergärten, mehr Angebote: Bei den Einrichtungen des Roten Kreuzes (DRK) tut sich in nahezu allen Orten im Kreis Coesfeld etwas. Die Zeichen stehen auf Expansion. „Die Anforderungen und unser Aufgabenbereich sind stark gewachsen“, sagt DRK-Vorstand Christoph Schlütermann.
Gut voran geht es mit dem 2,1-Millionen-Euro-Anbau des Verwaltungsgebäudes vom DRK-Kreisverband in Coesfeld. 450 qm entstehen zusätzlich; die Räume sollen nicht nur für die gestiegenen Verwaltungsaufgaben dienen, sondern auch für Ausbildung und Seminare der Rettungskräfte. Der DRK-Kreisverband zählt zu den größten in Westfalen-Lippe – „und mit der neuen Ausbildungsstruktur wollen wir moderne Schulungsräume bieten“, betont Schlütermann. Hintergrund: Der Beruf Rettungsassistent wurde in die neue Bezeichnung Notfallsanitäter überführt. Dieser hat gegenüber dem alten Rettungsassistenten eine drei- statt zweijährige Ausbildung – und ist die höchste nicht ärztliche Qualifikation im Rettungsdienst. Eine anspruchsvolle Ausbildung, „für die wir entsprechende Räume schaffen wollen“, betont Schlütermann. Bislang fand die Ausbildung in der DRK-Rettungsschule Münster statt, demnächst gibt es auch Auszubildenden-Klassen in Coesfeld. „Dadurch entfällt viel Fahrerei nach Münster“, sagt Schlütermann. Einer der neuen Räume im Anbau, der im Sommer eingeweiht werden soll, wird wie ein Rettungswagen eingerichtet. Die angehenden Rettungskräfte „können dann praxisnah lernen“, erläutert Schlütermann im Gespräch mit unserer Zeitung.
Das DRK ist im Auftrag des Kreises Coesfeld für den Rettungsdienst und Krankentransport an acht Rettungswachen und drei Notarztstandorten zuständig – fast überall werden die Rettungswachen erweitert oder neu gebaut. Der Kreis hat sich mit dem neuen Rettungsbedarfsplan für mehr Rettungswagen, neue und umgebaute Wachen und eine Aufstockung der Leitstelle entschlossen. Damit ist mehr Personal verknüpft. Personal, das höher als in gewöhnlichen Betrieben ausfällt, weil ja ein Rund-um-die-Uhr-Einsatz vorgehalten werden muss. „Für einen Rettungswagen muss man im Schnitt 10,5 Einsatzkräfte rechnen“, erläutert Schlütermann.
Der DRK-Kreisverband expandiert – längst schon ist er viel mehr als Krankenwagen und Blutspende. So sind die beiden Tochtergesellschaften DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreis Coesfeld gGmbH und die DRK-Soziale Dienste hinzugekommen. Das DRK ist Träger von knapp 40 Kitas im Kreis Coesfeld. Neue Kitas entstehen, sind gerade gebaut worden oder sollen erweitert werden, so in Lüdinghausen, Nottuln, Coesfeld, Seppenrade und Appelhülsen.
Dazu kommen Katastrophenschutz und Bevölkerungsschutz, soziale Dienste, Migrationsberatung und die Fachstelle Integration, Sozialkaufhäuser, Behindertenfahrdienst und Hausnotrufangebot – neben den Klassikern Blutspende, Altkleidersammlung und Essen auf Rädern.
„Wir wollen für die Zukunft gut gerüstet sein“, betont Schlütermann – und sein Blick bleibt auf dem Anbau in Coesfeld hängen. „Der könnte bald schon wieder zu klein werden.“
Von Viola ter Horst
Pressebericht aus den Westfälischen Nachrichten vom 22.02.2019